Mittwoch, 11. August 2010

Die verlorene Ehre des Marko A.

Leicht gelangweilt steht er nun beim "Tag der Fans" und wartet darauf das sich was tut. Von allen Seiten wird er beäugt. Ob er denn wirklich so arrogant ist wie er hier wirkt, denkt sich der geneigte Hobbypsychologe. Es ist eben jener Typus, der sonst Leute beim ersten Aufeinandertreffen nach dem Sternzeichen fragt und groteske Folgen daraus zieht, welche er meist nicht für sich behalten kann.

Wie dem auch sei. Man hat ja nun auch allen Grund misstrauisch zu werden. Hat nicht sogar dieser selbstlose Trainer aus Portugal ihm einen schlechten Charakter vorgeworfen und Werder Bremen höchstpersönlich vor ihm gewarnt? Oder hat er doch nur in einem Nebensatz erwähnt, dass der Umgang mit diesem klasse Fußballer wohl etwas schwierig sei? Egal was solls, wir sind nun einmal voreingenommene Kartoffeln, die sich so schnell nicht zu Brei machen lassen. Es sei denn es gibt Kraut dazu, aber das ist eine andere Geschichte.

Jetzt also aufgemerkt und dem Null-Bock-Ösi auf die Finger geschaut. Erst letzte Woche soll er einen Ball an die Bande geschossen haben. Überschüssige Energie und so Zeugs. Und der Thomas hat ihn die dann bei Liegestütze und paar Runden um den Platz abschütteln lassen. So viel Emotionen beim Fußball und das im Training. Schämen sollte er sich.
Da kommt dann auch gleich ein Interview vom Kapitän, der für so was wohl seit gefühlten 20 Jahren in jedem Spiel eine Karte bekommt, ganz recht. Im vorbeifahren legt er lässig seinen tätowierten Arm aus dem Fenster seines Hummers und findet "der Marko muss aufpassen, dass er nicht zu überheblich auf dem Platz wirkt".
Na da haben wir es doch. Aber vielleicht ist Herr Frings auch eher jemand der sich einen Widder nicht als Steinbock verkaufen lässt.
Gut, vielleicht reicht es jetzt an Horoskopen und das nächste Testspiel kommt bestimmt. Also volle Konzentration darauf und das Dingens in Fulham rocken.

Die Mannschaft spielt sich in einem Rausch, nur der erwähnte A. will nicht mitziehen und verliert das Spiel mit 1:5. So beziehen sich die Aussagen des verantwortlichen Geschäftsführers offensichtlich ausschließlich auf ihn, wenn er sagt "Einige hier müssen auf ihre Einstellung achten". Komplett falsch verstanden hat das wohl eine große Zeitung aus dem Münchner Raum, da sie dies hier nur beiläufig im letzten Absatz erwähnt. Zum Glück gibt es aber diese große ZEITUNG, die sonst gerne Rezepte für Kartoffel-Gerichte unter die Leser bringt und welche sofort weiß um was es wirklich geht. Erstaunlich ist, dass ein Sportsender, der gerne den kompletten Tag Automarken sucht, nicht sofort eine Eilmeldung ins Programm aufnimmt, sondern sich bis 18:30 Uhr gedulden kann diese Nachricht unter den, bis dahin doch so ahnungslosen, Fußballkonsumenten zu verbreiten.

Skandalös an der ganzen Sache scheint doch schlicht und ergreifen nur die Tatsache, dass Herr A. immer noch bei seinem Arbeitgeber angestellt ist. Die haben jetzt doch nicht ernsthaft vor diesen Querulanten auch noch ein echtes Pflichtspiel bestreiten zu lassen. Oder etwa doch?

Vermutlich wird es wohl die beste Methode sein, das Erstrundenaus im nationalen Pokal abzuwarten.
Der Hauptverantwortliche wird schnell gefunden sein und dann muss gehandelt werden. Aber vielleicht erledigt sich alles ja ganz von alleine. Denn so schlimm wie es um diese Mannschaft und ihre Disziplin bestellt ist wird man sich direkt im Abstiegskampf wieder finden. Das, so möchte man wetten, entspricht weder den Ansprüchen eines solch überheblichen Spielers, noch wird er darauf Lust haben.

Oder könnte man das jetzt als übertrieben bezeichnen?!

Ach egal, solange es sich verkauft...

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